Volatile Marktlage setzt sich fort
Managementkommentar zu Entwicklung des Murphy&Spitz Green Bond Fund
Im Oktober setzte sich die weiterhin sehr volatile Marktlage fort und war von dem geopolitischen Geschehen im Nahen Osten dominiert. Der Terrorangriff der Hamas und der laufende Gegenschlag im Gaza lassen die Angst von einer Ausweitung des Konfliktes wachsen. Es scheint überall auf der Welt gezündelt zu werden, was die Anleihekurse fallen lässt. Die Kurse fallen, obwohl die wirtschaftlichen Kennzahlen sich bessern. Es ist Licht am Tunnel zu sehen: die Inflation fällt im Euroraum auf 2,9 % p.a., der Anstieg des Referenzzinssatzes für Kredite findet zumindest vorerst sein Ende und die monatliche Umfrage unter deutschen Einkaufsmanagern steigt zum ersten Mal seit langem. Ob sich daraus ein Trend entwickelt oder lediglich eine wirtschaftliche Pause abzeichnet, wird man erst im Nachgang herausfinden können.
Oft sind Kursbewegungen auf den ersten Blick nicht nachvollziehbar. Der Anleihekurs der SOWITEC werde in „Sippenhaft genommen“, teilte die SOWITEC mit, bei der es operativ eigentlich gut läuft. Und, dass sie die am 8. November 2023 auslaufende Anleihe um drei Jahre verlängern wolle. Das kam am Kapitalmarkt nicht gut an. Ein Ausfall der zu verlängernden Anleihe sollte bei einer Zustimmung der Prolongation kein Thema sein, teilte die SOWITEC noch mit, und, dass eine ganze Reihe von vielversprechenden Projekten in Deutschland getätigt werden und lediglich mit Verschiebungen von Projekten und Zahlungen im Ausland zu kämpfen sei. Murphy&Spitz ist nicht in der auslaufenden Anleihe investiert. Dennoch ist auch Murphy&Spitz von dieser Entwicklung betroffen. Die bis 2028 laufende Anleihe der SOWITEC, in die Murphy&Spitz investiert ist, wurde in Mitleidenschaft gezogen und gab stark nach.
Auch die Kapitalmärkte folgen nicht immer rationalen Maßstäben. Im Endeffekt fallen Kurse, wenn es weniger Käufer als Verkäufer eines Wertpapieres gibt. Und so wird der Tiefpunkt am Kapitalmarkt erreicht sein, wenn die Zauderer und Zittrigen ihre Wertpapiere verkauft haben. Aktuell ist der Blick vieler Investoren verklärt, das Glas ist immer halb leer. Dabei deutet Vieles darauf hin, dass der negative Trend gebrochen wird: Gas- und Energieverbrauch sinken, Deutschland wird aller Voraussicht nicht in eine zweite Energiekrise rutschen, wie noch Anfang des Jahres prognostiziert.
Gute operative Kennzahlen berichten eine ganze Reihe von Unternehmen im Portfolio, allen voran der Naturkosthersteller DE VAU GE aus Lüneburg und die ACTAQUA aus Mannheim. Die Investitionsquote wird gezielt ausgebaut, die Schwächephase wird zum Zukauf guter Unternehmen genutzt.